Früher oder später gelangen wir ans Ende all dessen, was wir kontrollieren können und finden das Leben, das dort auf uns wartet. ~ Rachel Remen
Tja, was soll ich dazu sagen… Als ich mich um die Jahrtausendwende entschloss, selbständig zu arbeiten und nur noch meinem Herzen zu folgen, konnte ich lernen, was es wirklich heißt: Sich selbst zu vertrauen! Ich hatte keine äusseren Sicherheiten mehr, und konnte direkt erfahren, ob meine (noch junge) Überzeugung den Realitätstest besteht, nämlich: Dass alles, was ich brauche da sein wird – wenn ich es brauche. Nicht früher und nicht später. Nicht mehr und nicht weniger. Und wirklich: So ist es!
Natürlich hätte ich lieber schon vorher die Gewissheit, aber die kommt immer erst im Nachhinein – wenn wieder mal alles punktgenau geklappt hat. In den ersten Jahren war es manchmal verdammt knapp. Da hatte ich nur noch Geld für einen Monat und ging entsprechend auf Haferflocken-Sardinen-Diät… Aber im Laufe der Zeit entwickelte ich einen immer stärkeren inneren „Attraktor“ – lernte, wie ich das Geld aus dem Kopf bekomme, und stattdessen in ein Gefühl für finanzielle Freiheit verwandele. Zwar habe ich die noch nicht vollkommen realisiert, aber immerhin: Je stärker dieses Gefühl wurde, desto „anziehender“ wirkte ich, nicht nur für Geld und Ideen, womit ich es verdienen kann. Sondern auch für großzügige Geschenke wie z.B. Lebensmittel, Kleidung oder Arbeitsgeräte – für die ich ja auch Geld gebraucht hätte. Dazu kommt, dass ich von Klein auf gewöhnt war, mit wenig auszukommen und – dank meiner Kreativität – das Beste aus jeder Notlage machen konnte. Das trug viel dazu bei, mich wohl und geborgen zu fühlen – egal, wie die äusseren Umstände waren.
So ein Leben ist schon recht abenteuerlich, und für andere oft schwer nachvollziehbar. Die meisten wollen es auch gar nicht so genau wissen, mußte ich mit Erstaunen feststellen. Deshalb bin ich den Menschen dankbar, die meine Lebens-Art so tapfer „aushalten“ können, obwohl sich ihre eigene so gänzlich von meiner unterscheidet. Ich weiß, welche Ängste das anstoßen kann. Aber genau das (die Angst) ist der Punkt, der mir half, mein Vertrauen wachsen zu lassen. Im Vertrauen in das „Große Ganze“ zu leben, in eine schöpferische Ordnung jenseits der menschlichen Grenzen – und dabei mit beiden Beinen und mit Freude auf der Erde sein. Das ist mein Lebenstraum.
Besonders dankbar bin ich den Freunden, die mir intuitiv und bedingungslos finanzielle Brücken gebaut haben, wenn es am nötigsten war. Ich weiß nicht, wo ich jetzt sonst wäre… Aber als Ausgleich können sie jederzeit etwas von meinen Erfahrungen für sich mitnehmen. Grade so viel, oder das, was sie brauchen als Inspiration, Erinnerung oder Ermutigung.