Diese Lesebrille hatte ich mir vor 7 Jahren mal für ganze 99 ct gekauft. Bis vor Kurzem war sie noch völlig ok. Aber auf einmal hatte sie diesen Riss (einfach so ist es passiert, während sie herumlag). Und beinahe zeitgleich fing sie an, ihre alte Farbe zu verlieren. Erst ein bißchen, und dann immer mehr. Sie sah eigentlich nur noch bedauernswert aus und tragen mochte ich sie auch nicht mehr. Was nun – was tun? In den Müll damit? Nicht mit mir! 😉
Beim Aufräumen entdeckte ich uuuralten Nagellack, den ich nie aufgetragen hatte (aber ich MUSSTE wenigstens einmal in meinem Leben so etwas besessen haben 😉 Seltsamerweise war er sogar noch streichfähig trotz seines hohen Alters.
Also reifte in mir der Plan, jetzt ein Experiment zu wagen (der Einsatz war ja recht überschaubar):
Den Riss im Gestell klebte ich einfach mit normalem Klebestreifen, und schmolz die Unebenheiten mit dem Bügeleisen ein. Dann gings ans Lack-Abziehen: Wo er sowieso schon locker runterhing, drückte ich etwas Klebeband drauf und zog ihn vorsichtig immer weiter ab. An Stellen, wo er noch fest war, weichte ich ihn mit Nagellackentferner ein wenig auf, damit er sich mit dem Nagellack gut verbinden kann.
Das Pinseln wurde ein bißchen „frickelig“, und in der Nähe der Gläser ertappte ich mich dabei, manchmal das Atmen zu vergessen… Auch sehr wichtig: Gutes Licht! Denn die Glanzreflexe können einen ganz schön irritieren. So bin ich am nächsten Tag nochmal mit kritischem Auge drüber und entdeckte einige Stellen, die einen zweiten Anstrich nötig hatten. Am Riss mit dem Klebefilm kommt der Lack natürlich sehr gut, weil er ihn zusätzlich stabilisiert.
Nun hoffe ich, dass das Ganze noch ein Weilchen durchhält, denn Zuhause ist das Teil durchaus sehr tragbar 🙂
Achja, fast vergessen: Der „Stoff“ für das Etui war eins meiner ersten Experimente mit Wertstoff-Bügeln 😉 Ich war fasziniert, was dabei herauskommt, wenn man Knabberkram-Tüten mit dem Bügeleisen bearbeitet! Dabei entstehen Blasen, die irgendwie entfernt an Kroko-Haut erinnern … oder?
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