Happy-Go-Lucky-Shoes

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Aus „wadeKüsohegi“ (was die Küche so hergibt) ist bei mir „wadeMüsohegi“ (was der Müll so hergibt) geworden!

„Schuld“ daran ist nur die liebe Blanca von kleine kleinigkeiten.wordpress.com, die mir mit ihrem „Müllbeutelbeutel“ den Kopf verdreht hat. Angefangen hats für mich mit diesen Schuhen oder besser gesagt: Schlappen. Weiter ging es mit diversen Taschen, die ich im Laufe der Zeit ebenfalls hier vorstellen werde 🙂

Zurück zu den Schläppchen:

Das „Oberleder“ ist eine heiß und innige Verschmelzung einer Toilettenpapierhülle mit einem Gefrierbeutel. Achtung: Backpapier drunter und drüber legen, damit nix ans Bügeleisen kommt!
An diesem Stück habe ich geübt, und erfahren: Besser nicht gleich zu viel Hitze reingeben, das gibt Löcher!
Aber auch nicht zu lusch darf es sein, sonst gehen die Schichten wieder auseinander. Und jedes Material reagiert ganz anders, nicht alles lässt sich so gut kombinieren. Mittlerweile habe ich schon ein kleines „Mustermäppchen“ angelegt, und damit ein paar mitleidige Blicke geeerntet. Aber was soll ich denn machen – ich verliere ja sonst den Überblick 😉

Zurück zum Thema:

Die Sohlen sind „fußseitig“ mit einem neuen Schwammtuch ausgekleidet, und die Laufsohle war mal eine ausgediente Bundeswehr-Isomatte, die schon seit Jahren in unserem Haushalt lebte (von Räer erstanden).

Happy-Go-Lucky-ShoesWie das Ganze zustande kam ist in der kleinen Collage zu sehen.

Und jetzt ein paar Tipps am Rande, falls jemand das auch mal ausprobieren will:

  • Der Praxistest hat mich gelehrt, dass das Obermaterial unbedingt mit zahreichen feinen Nadelstichen gepierct werden muß – ansonsten wirds schnell sehr unangenehm feuchtwarm auf dem Fußrücken! Das Schwammtuch ist zu weit weg, um die Feuchtigkeit von oben aufzusaugen 😉
  • Achja, das Schwammtuch: Da es zu dick gewesen wäre, um es samt Sohle mit der Nähmaschine zu bearbeiten (jedenfalls mit meiner ging es nicht), habe ich es vorsichtigst halbiert. Die Trennlinie verlief fast genau in der Mitte, entlang einer Gittergewebeschicht, was gut zur Orientierung ist. Aber noch besser zur Stabilisierung, weshalb ich diese Hälfte (mit dem Gitter) auf die Sohle geklebt und anschließend beide zusammen genäht habe.
  • Bei der Sohle darauf achten, dass etwas goßzügiger bemessen wird, damit die Ferse später nicht in der Luft hängt bzw. schutzlos auf dem Boden landet!
  • Für das „Oberteil“ (besserer Name fällt mir grade nicht ein) z.B. einen Stoffrest nehmen und die Form abnehmen. Ich habe den Stoff (Nessel) über den Fuß gelegt und auf Bodenhöhe erstmal grob mit Nadeln die Form abgesteckt. Danach kann man immer noch fein tunen. Das Muster dann auf den Plastikstoff legen und mit etwas Nahtzugabe ausschneiden. Ich hatte nicht genügend Grundmaterial zusammengeschmolzen, hatte aber immerhin Glück: Es passt millimetergenau, aber auch nicht mehr 😉
  • Vor dem Steppen erstmal auf der Sohle feststecken (die Nadeln sollten dabei quer eingesteckt werden, um nicht das Material vor sich her zu schieben). Wer gute Nerven hat kann dann gleich die Naht mit der Maschine steppen. Ich habe sie vorher erstmal geheftet und dann gesteppt. So konnte ich auch besser eine Anprobe machen.

Fazit: Für mich sind diese Schühchen nicht nur der Anfang einer unerwartet schönen Müll-Leidenschaft. Sie sind auch ein praktischer Gewinn für die Zeit, die ich im Badezimmer bin. Denn jetzt ist es ganz egal, ob der Boden irgendwo naß ist oder nicht. Perfekte Badelatschen also, aber … these shoes are not for walking 😉

3 Antworten auf „Happy-Go-Lucky-Shoes“

    1. Statt der großen Filzpantoffeln, gell? 😉 Aber dann müssten sie unbedingt gepierced werden – die Schuhe. Oder nach 5 Minuten wieder rauswerfen, weil es sonst unterträglich tropisch darin wird… 😉

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