Nachdem ich nun schon x Schichten auf meine Weise aufgelöst habe, ist vielleicht noch etwas anderes interessant zu wissen: Natürlich sind die damit verbundenen Emotionen oder Glaubenssätze nicht „gelöscht“. Sie können immer wieder auftauchen. Aber, und das ist eine gute Nachricht: Sie drücken keine Knöpfe mehr bei mir. Ich kann sie beobachtend wahrnehmen, aber ohne von ihnen beeinträchtigt zu werden. Ich kann sie sogar wählen, wenn ich will. Das aber ist eine andere Erlebnisqualität. Denn ich bin nicht mehr meinen Emotionen ausgeliefert, bzw. ich reagiere nicht automatisch auf einen Reiz, sondern agiere ganz bewusst. Die ganze Palette der Gefühle steht mir nach wie vor zur Verfügung, sie machen ja das Leben so reich und bunt. Es geht also nicht darum, sich gefühlsmäßig auf „Normal-Null“ zu bewegen. Sondern darum, die Gefühle als wunderbare Bereicherung und Zutat des Lebens erleben zu können – im jetzigen Moment – aber ohne einen Überzug aus der Vergangenheit.
Neulich schrieb ich von meinem aufgelösten Zeitdruck, einem Gefühl, das mich permanent verfolgt hatte – auch ohne ersichtlichen Grund (eine Konditionierung aus vergangenen Tagen). Es stresste mich, weil ich ein schlechtes Gewissen bekam in Anbetracht der Dinge die ich wieder nicht geschafft hatte. Ganz besonders unwohl fühlte ich mich immer, wenn ich meine eMails ansah… die alle danach schrieen, möglichst umgehend beantwortet zu werden. Nach dem Auflösen meiner Zeitdruck-Schicht sah ich natürlich immer noch meine unerledigten Aufgaben. Aber sie fühlten sich nicht mehr so unangenehm an wie vorher, sondern eher „neutral“. Auch mein Körper reagierte nicht mehr darauf. Nicht, dass mir jetzt alles gleichgültig wäre, oh nein – ich habe Euch nicht vergessen – aber ich kann jetzt viel unbelasteter dem nachgehen, was mir zunächst ein Herzensbedürfnis ist. Und wenn es zur Zeit nur dies ist: einfach darüber zu schreiben, was ich gerade erlebe.
Genauso funktioniert es mit aufgelösten Glaubenssätzen. Sie haben danach keine „nährende“ Funktion mehr, durch die meine Realität geformt wird. Denn das ist es, was sie tun! Mit jeder Überzeugung, ob bewusst oder unbewusst, erschaffe ich mir genau das, was in ihr steckt. Nach dem Auflösen kann sich auch langsam auflösen, was ich verändern möchte. Auf diese Weise wird Raum frei, um das Prinzip umzukehren, und mir dienliche Glaubenssätze zu finden, die meinen imaginierten Potenzialen helfen, sich mit irdischen, greifbaren Attributen zu füllen. Schließlich sind Glaubenssätze ja nicht „schlecht an sich“. Nur wenn sie unerkannt bleiben, haben sie Macht über mich, anstatt ich über sie. Ich kann sie ja auch als Hilfsmittel benutzen, mit welchen ich meine Wirklichkeit hier ausfülle, verankere und festige. Mir klar zu machen, welche neuen Glaubenssätze dem Verwirklichen meiner Potenziale Nahrung geben könnten – das wäre dann ein nächster Schritt. Und zwar nachdem ich feststeckende Energien aus alten Glaubenssätzen und Emotionen erlöst habe (um die alten Schichten nicht nur „überzupinseln“ mit einem neuen Überzug).